- SYSMIN
- SYSMIN[Kurzwort für System zur Stabilisierung mineral. Exporterlöse], MINEX [Kurzwort für Mineralien-Exporterlös-Stabilisierungssystem], Minerali|enfonds [-fɔ̃], System zur Exporterlösstabilisierung der AKP-Staaten bei der Ausfuhr bestimmter mineralischer Rohstoffe (Bauxit, Aluminium, Eisenerz, Kobalt, Kupfer, Mangan, Phosphate, Zinn, seit 1990 auch Gold und Uran) in die EU. SYSMIN wurde als Ergänzung zu Stabex 1980 durch das 2. Lomé-Abkommen (Lomé II) eingeführt und wird im Rahmen des Europäischen Entwicklungsfonds finanziert (Finanzvolumen 1995-2000: 575 Mio. ECU). SYSMIN greift nur dann, wenn durch den Exporterlösrückgang die Gefahr besteht, dass die Produktionskapazitäten für den entsprechenden Rohstoff um 10 % sinken. Im Gegensatz zu Stabex sind die Zuschüsse zweckgebunden für Projekte zur Sanierung von Bergbauunternehmen oder zur Diversifizierung der Exportstruktur. Die Zuschüsse wurden bis 1990 als Darlehen zu Sonderkonditionen gewährt (Laufzeit 40 Jahre bei 10 tilgungsfreien Jahren, Zinssatz 1 %, ärmste Länder 0,75 %). Seit In-Kraft-Treten von Lomé IV werden nichtrückzahlbare Zuschüsse an die jeweiligen Regierung gewährt, die diese als Kredite an die betreffenden Minengesellschaften weitergeben können.
Universal-Lexikon. 2012.